Casting für Mad Max V

Sonntag, August 06, 2006

"Armutszeugnis für Hamburg..."

... so titelte die ZEIT in einem Artikel von Roland Kirbach am 03.08.2006. "Die Hansestadt boomt, ihre City wächst schnell – doch es wächst auch die Zahl der Kinder, die diesen Reichtum nur von fern kennen" schreibt er. Wer das Glück hatte, nicht in einem der sozial schwachen Stadtteile aufwachsen zu müssen, kann sich nur schwer vorstellen wie es dort zugeht. Hamburg boomt, und das wird besonders in der Hafencity deutlich: "Sie ist eines der größten Stadtplanungsprojekte Europas und wird das bisherige Stadtzentrum um 50 Prozent vergrößern. Auf einer Brachfläche im citynahen Areal des Freihafens wächst, als Mix aus schickem Wohnen, Eventkultur, Dienstleistungen, Lifestyle-Einzelhandel, New Media - Privatuniversität und Elbphilharmonie, die Modell - Innenstadt des 21. Jahrhunderts heran." Hier entstehen Wohnungen für 12.000 Menschen und 40.000 Arbeitsplätze - die Mieten sind aber nur aus dem gut gefüllten Portemonaie zu bestreiten: 150qm kosten dort schnell mal 2500 Euro kalt.
In Hamburg gibts es Armut nicht trotz, sondern wegen des Wohlstandes - was sich wie Polemik anhört, gründet sich auf Tatsachen. Und nicht zuletzt eine Tatsache ist, dass die Politik hier mangels Kompetenz versagt. Bürgermeister Ole von Beust: »Manchmal setze ich mich abends in mein Auto, ziehe mir ein Käppi ins Gesicht und fahre in Viertel, in die man sonst nicht kommt«, vertraute er der ZEIT voriges Jahr in einem Interview an. Und staunend berichtete er: »Da sehen Sie Menschen, die von morgens bis abends auf einer Parkbank sitzen und sich an einer Dose Bier festhalten. Sie hören von Lehrern, dass Kinder montagmorgens hungrig in der Schule sitzen, weil die Eltern am Wochenende nicht für sie gekocht haben.« Was sein Senat dagegen tut mochte er nicht verraten - die Bitte um ein weiteres Interview lehnte er ohne Begründung ab. Hier lesen Sie den gesamten Artikel in der Online-Ausgabe der Zeit. Auch keine Selbstverständlichkeit mehr...

Nachtrag Coca Cola:

Vor dem Obersten Gerichtshof Indiens haben die beiden Getränkehersteller Coca-Cola und Pepsi eine schwere Niederlage einstecken müssen, schreibt Tagesschau.de. Wissenschaftler aus Neu Delhi hatten kürzlich eine massive Pestizid-Belastung bei elf Produkten der beiden Konzerne festgestellt. Interessanterweise ist selbst einen Tag nach Erscheinen dieser Meldung im Netz noch kaum etwas darüber zu finden. Was Wunder. -> Nachtrag...

Samstag, August 05, 2006

Nasrallah verliert.

- so lautet der Titel eines Gesprächs mit dem amerikanischen Islam-Experten Fouad Ajami, das in der online-Ausgabe der ZEIT nachzulesen ist. Bei all den verwirrenden Meldungen ein sehr lesenswerter Artikel. Schauen Sie hier...