Casting für Mad Max V

Donnerstag, September 21, 2006

The Sky's The Limit.

Achtung, Autobauer - warm anziehen: Kalifornien verklagt Autohersteller!! Chrysler, GM und Ford sowie Toyota, Honda und Nissan sollen wegen der Klimaerwärmung zur Rechenschaft gezogen werden. Der gesamte Artikel steht hier, wird aber wahrscheinlich in Kürze das Netz überschwemmt haben... hehe, da sind wir mal gespannt. Ich fand ja schon bemerkenswert, dass Raucher die Tabakindustrie veklagten. Dies hier ist aber wohl noch abgefahrener - in Zukunft gibt's dann nur noch chinesische Autos? Da versuche mal einer die zu verklagen.

Freitag, September 15, 2006

Versteckte Steuern.

Gestern (14.09.) gab's auf SAT1 mal was Interessantes: akte 06. Bin ja eigentlich kein Freund solcher Sendungen, irgendwie muss ich da immer sofort an die Bald! Zeitung denken... aber gestern war das in sofern ganz interessant, als man Martin Müller vom Bund der Steuerzahler Berlin mal sagen liess wo denn Vater Staat überall abkassiert. Einige von Ihnen haben es sicher geahnt, aber das wahre Ausmass der Besteuerung ist schon ein Hammer. Vom sauer erarbeiteten Gehalt (das sich mit Hinweis auf die allgemein schlechte Wirtschaftslage auch nicht mehr wirklich nach oben entwickelt) werden dem Durchschnittsverdiener (also das, was wir dafür halten, nämlich eher die unteren Einkommensstufen) etwa ein Drittel der Bruttobezüge an Steuern und Abgaben abgezogen. Bei "Besserverdienenden" können das dann schnell mal 50 % und mehr werden. Da kann man auch schon mal blöd kucken - warum soll jemand für seine Arbeit weniger übrig behalten als der Staat sich einverleibt?! Aber halt, das ist ja gar nicht mein Punkt. Martin Müller also deckt auf: Strom (interessant in diesem Zusammenhang auch mein vorheriger Beitrag!) wird mit 33% besteuert. Auf das, was die Elektronen Netto kosten, schlägt der Staat noch mal eben ein Drittel drauf. Das heisst im Klartext: in dem Moment wo morgens im Bad das Licht angeht zahlen wir Steuern. 36 Steuern verbergen sich im Abgaben-Dschungel: Biersteuer, Brandweinsteuer, Schaumweinsteuer, Feuerschutzsteuer, Getränkesteuer, Heizölsteuer, Heizgassteuer, Hundesteuer, Kaffeesteuer, Lotteriesteuer, Stromsteuer, Tabaksteuer, Vergnügungssteuer, Versicherungssteuer, Zweitwohnungssteuer, Mineralölsteuer... STOP! Nehmen wir mal die Mineralölsteuer: 40 Milliarden Euro (!!) hat der Finanzminister uns im vergangenen Jahr aus der Tasche gezogen. Auf der Tankquittung ist das allerdings nicht ersichtlich - dort findet sich der Nettobetrag (inkl. Mineralölsteuer) plus der Mehrwertsteuer (derzeit noch 16%). Und an dieser Stelle wurd's interessant: auf einer Tankquittung über 36,55 l Diesel wurde aufgeschlüsselt: Diesel Netto 18,87€ + Mineralölsteuer 17,32€ + MwSt 5,79€ macht zusammen 42,00€. Der sog. Warenwert beträgt hier 18,87€, die Steuer darauf insgesamt 23,11€. Simpler Dreisatz macht deutlich: die Zwangsabgabe beträgt hier 122%!!! Anderes Beispiel: lecker Kaffee. Das Kilo beim Diskounter kostet 5,58€. Davon der Kaffee selbst 3,02€, die Kaffeesteuer 2,19€ pro Kilo Röstkaffee und 7% MwST = 0,37€. Also Warenwert: 3,02€, Steuer: 2,56€. Zwangsabgabe: 84%!! Gerade solche Pauschalbeträge (wie z.B. auch bei Bier und Sekt) verteuern günstige Produkte (also das, was sich die Unreichen am ehesten leisten können/müssen) unverhältnismässig stark. So war in der Sendung Sekt mit einer steuerlichen Belastung von 152% zu sehen, Rum gar mit 235%. Also - zur ohnehin schon deftigen Versteuerung des monatlichen Einkommens kommen versteckte Steuern hinzu, von denen wir nichts merken, weil sie - wie z.B. die Verbrauchssteuern - an der Kasse nicht extra ausgewiesen werden. Doch damit nicht genug: was ist mit Strom und Heizung? Auf Strom z.B. wird locker ein Drittel aufgeschlagen - heizen müssen wir ja eh, was soll's also? Dann wären da noch die Versicherungssteuer, z.B. auf Unfall- und Lebensversicherungen, Hausrat, Haftpflicht, KFZ-Versicherung, die KFZ-Steuer, Wasser, Strom, Gas, Heizöl... bis zum heutigen Tag (das Jahr ist noch nicht ganz 3/4 'rum) haben die Steuerzahler in Deutschland rund 140 Milliarden € an das Finanzamt überwiesen. Und immer noch reicht das nicht, um die Misswirtschaft der Bundesregierung zu bezahlen. Demnächst steht eine Erhöhung der Mehrwertsteuer an, das Gesundheitssystem wird teurer. Ach ja, und die Regierungsgehälter wollen ja auch mal wieder 'angeglichen' werden. Eine - verhältnismässig kontroverse - Steuer wurde in der Sendung nicht angesprochen: die Tabaksteuer. Man muss sich ja eigentlich fragen, wie ein nachweislich Krebs erregender Stoff (und ein abhängig machendes Produkt) für jedermann (an Automaten auch leicht für unter 16jährige) verfügbar gemacht werden kann, wenn klar ist dass die dadurch entstehenden Kosten für z.B. Krebstherapien von der Allgemeinheit getragen werden müssen. Die Antwort liegt auf der Hand: der Staat kann (besser: will) auf die Einnahmen durch die Tabaksteuer nicht verzichten. Angeblich gibt es interne Berechnungen, dass die entstehenden Kosten durch das frühere Ableben der Probanden (also die dadurch eingesparten Ausgaben wie Rente etc.) mehr als wettgemacht werden. Heisst im Klartext: auch an unserem Tod verdient der Staat noch - sonst würde das nämlich nicht so laufen.

Scotty - Energie!

Eigentlich sollte Rocky Fortune heute Abend zu Ihnen sprechen (schreiben, genau genommen). Bedauerlicherweise ist er zur Zeit unabkömmlich, und so müssen Sie mit mir Vorlieb nehmen. Kommen Sie - es gibt Schlimmeres. Hm... möglicherweise aber auch nicht. Doch Moment - ich wäre nicht ich wenn ich so eine Gelegenheit an mir vorbei ziehen lassen würde... schliesslich kommt der Winter mit Riesenschritten, und bei Haldi stehen sicher schon die Weihnachtsmänner Schlange und warten auf den versprochenen Platz im Regal. Bestimmt! Und damit wären wir auch schon beim heutigen Thema. Nein, nicht Weihnachten. Auch nicht rote Zipfelmützen. Viel simpler: Geld! Auch Kohle genannt... was ja im Zeitalter des knappen Erdöls schon fast unfreiwillig komisch... aber nee, ich glaube nicht das irgendeinem Geringverdiener in diesem Zusammenhang nach Lachen zumute ist. Verbraucherschützer (ist schon klar, nachdem Seehofer als Chef des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit ne eher komische Figur abgegeben hat... aber die Rede ist hier einmal weniger von den Pappnasen im Bundestag und den angeschlossenen Büros) - also Verbraucherschützer schätzen, dass die Preissprünge bei Heizöl, Erdgas und Strom Millionen Haushalte in Existenznot bringen werden. "Wir befürchten, dass Heizkosten und Stromrechnungen in zwei bis drei Jahren für die ärmeren Teile der Bevölkerung unbezahlbar werden", sagte der Vorsitzende des Bundes der Energieverbraucher, Aribert Peters, in Rheinbreitenbach bei Bonn. Es sei unglaublich, dass die Politik den Preisanstieg nicht stoppen könne - nicht einmal bei Strom und Gas, wo Markt- Machtmissbräuche die Ursache für die Preisexplosion seien (siehe tagesschau.de). Der Artikel ist in gewohnter ARD Qualität und relativ eindeutig. Denn das Rauchen kann man aufgeben, zum Friseur muss man auch nicht unbedingt alle zwei Monate. Und irgendwo lassen sich (Seehofer sei Dank) sicher auch noch unentdeckte Gammelfleischreste auftreiben, die man billig an Land ziehen kann. Und wenn man die nur lange genug kocht, machen sie vielleicht sogar satt ohne dass man daran totgeht. Aber, klar, Strom braucht man nicht zuletzt zum Kochen (wie gesagt, roh kann man das Zeug nur Leuten empfehlen, die eh aus dem Leben scheiden wollen und dabei auch noch leiden mögen), und Preisverhandlungen sind da nicht drin. Entweder man latzt, oder... tja, oder das Licht geht aus. Und der Kühlschrank. Morgens natürlich kalt duschen, ist klar, Kaffe natürlich nur noch kalt löslich, und wenn Sie jetzt nicht noch nen Holzfussboden haben wirds irgendwann frisch in den Räumen. Denn steigende Stromkosten sind das eine, Unvermeidbare - angeblich. Steigende Heizkosten das andere, Unvermeidbare. Angeblich. Interessant ist in diesem Zusammenhang nur, dass die Gewinne der Energie-Erzeuge kontinuierlich steigen. Sie wissen schon - Gewinne. Auch Überschüsse genannt. Betroffen seien laut tagesschau.de vor Allem "jene 5,2 Millionen Haushalte", deren Nettoeinkommen zwischen 500 und 900 Euro monatlich liegen. Diese gäben schon heute mit 65 Euro etwa 10 Prozent ihres Einkommens für Strom und Wärme aus. Bis zum Jahr 2009 (und das ist ja demnächst) könnten sich die Energiekosten auf 130 Euro verdoppeln, und das wäre dann nach der Miete der zweitgrösste Posten in solchen Arme-Leute-Haushalten. Aber auch besser Verdienende sind nicht unbedingt auf der sicheren Seite. Als Familie mit Kind wohnt man in Hamburg für 800 Euro eher bescheiden, Wasser, Strom und Heizung drauf und Zack! sind Tausend Euro weg. Teures Pflaster. Mit 500 Euro Netto im Monat gibt's hier keinen Platz an der Sonne. Eher unter der Brücke. Und bei all den Schlagzeilen der vergangenen Tage über enorme Gewinne, Machenschaften und gefälschte Berechnungsgrundlagen etc. pp droht die Energiewirtschaft (das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen!) bei einer stärkeren Regulierung die zugesagten Investitionen zu verringern. Soweit ist das also schon: die Armen melken bis sie pleite sind, und dann? Ausschiffen nach Afrika? Am Besten gleich mit rauf auf so'n Flüchtlingsschiff, vielleicht erledigt sich das Problem dann ja auch. Das würde auf jeden Fall den Wohnungsmarkt beleben (zumindest statistisch): irgendwann ist hier im Westen Platz genug für die letzten Mohikaner aus den Neuen Bundesländern, die holen wir rüber und verkaufen den Osten an China. Das wäre doch mal ne geniale Lösung. Aber auf solche cleveren Ideen kommt ja noch nicht mal der Westerwelle in seinem Guido-Mobil. Hat er das eigentlich noch? Bei den Spritpreisen...

Pappnasen-Alarm.

In München wurde der frühere BMW Einkaufsleiter wegen Bestechlichkeit zu einer Haftstrafe von 3 Jahren verurteilt - er hatte [mindestens] eine Million Euro Schmiergeld angenommen. Der Angeklagte gab an, bis zu Beginn der Ermittlungen "nicht gewusst" zu haben, dass er sich durch die Annahme von Geld strafbar gemacht habe. Auf die Auftragsvergabe habe sich das Schmiergeld nach seinen Worten nicht ausgewirkt. Wow. Was für einfältige, unkundige Gemüter können bei BMW Einkaufsleiter werden?!? Immerhin erwirtschaftete die Firma 2005 einen Jahresumsatz von über 50 Milliarden Euro. Und, sorry - aber wofür wurde das Schmiergeld dann gezahlt, wenn es sich nicht auf die Auftragsvergabe ausgewirkt hat?! Noch bescheuerter geht's nicht, glauben Sie? Oh doch - die Finanzbehörde war auf die Korruptionsfälle gestossen, nachdem ein Zulieferer seine Zuwendungen als "Betriebsausgaben" geltend machen wollte. Fast komisch.

Dienstag, September 05, 2006

Der Zinn des Lebens.

Schon mal was von Howard Zinn gehört? Wie wir Alle wissen (sollten), ist Wikipedia eine ziemliche Informations - Ansammlung. Gelegentlich mit Vorsicht zu geniessen (wie eigentlich alle Information, aber...) dient das Wiki hier aber eher mal so als grober Überblick, von wo aus (auch über diverse Links) die eventuell vorhandene Bildungslücke geschlossen werden kann. Zitat: "Zinn ist am besten für A People's History of the United States bekannt, ein ausführliches Werk, das die amerikanische Geschichte durch die Augen gewöhnlicher Menschen außerhalb des politischen und ökonomischen Establishment zeigt: Arbeiter, Native Americans, Sklaven, Frauen, Schwarze, Populisten, und andere, deren Kämpfe oft nicht anerkannt und aufgezeichnet wurden." Dass dieses Buch "Schülern der High School zur Lektüre empfohlen und als Lehrbuch an Colleges verwendet" wird, mag ich nicht so recht glauben. Was aber der eigentlichen Person Howard Zinn und seinem umfangreichen Werk keinen Abbruch tut. Im Gegenteil...

P.S. - hier fand ich einige Auszüge aus o.g. Buch.